Augsburg 20X – Das Startup-Pitch-Event mit den WJ Augsburg

Der Bayerische Digitalminister Dr. Fabian Mehring hat als Schirmherr die drei besten Start-ups des Pitch-Events „Augsburg 20x“ in der IHK Schwaben ausgezeichnet. Wie das Event ablief und welche Start-ups gewonnen haben.

Das diesjährige Pitch-Event „Augsburg 20x“ zeichnete sich durch innovative Start-ups, fesselnde Beiträgen und hervorragende Networking Möglichkeiten im Hauptsitz der IHK Schwaben aus. Die Veranstaltung bot eine Plattform für acht aufstrebende Start-ups, die ihre Ideen und Projekte vor einer Jury und einem interessierten Publikum präsentierten. Die ersten drei Plätze durften sich auf Prämien im Vierstelligen Eurobetrag freuen.

Dank des engagierten Einsatzes des Zukunftsregion Augsburg e.V. und der Wirtschaftsjunioren fand dieses Event bereits zum dritten Mal statt und erlebte erneut großen Zuspruch. Regionalgeschäftsführer der IHK Schwaben Jens Walter betont:

„Augsburg 20X ist das dritte Event in Nachfolge von ‚Augsburg 2030‘ und ‚Schwaben 2030‘, die der Zukunftsregion Augsburg e. V. entwickelt hat. Die Idee stammt aus Corona-Zeiten. Wir wollten Gründer und Start-up-Teams sichtbar machen, weil diese sich weder treffen noch ihre Gründung weiter vorantreiben konnten. Und da haben wir beschlossen, eine Plattform zu schaffen, Teams zu uns einzuladen und zu zeigen, was hier in Augsburg und in Schwaben, für großartige junge Menschen unterwegs sind.“ Der Zukunftsregion Augsburg e.V. unterstützt den Wettbewerb mit einem 10.000-Euro-Förderpreis. „Wir wollen etwas für die Region und für die Menschen, die hier leben, tun. Und wenn wir mit so einem großartigen Wettbewerb gemeinsam etwas nach vorne bringen können, ist unser Ziel erreicht. Und das wollen wir die nächsten Jahre sehr gerne fortsetzen“, äußert sich Walter.

Was man aus dem Streit um den Namen „Spezi“ lernen kann

Ein besonderer Programmpunkt war der Vortrag des Riegele Brauereigeschäftsführers Sebastian Priller, der die spannende Geschichte des Spezi-Streits zwischen Paulaner und Riegele erklärte. Dabei gab er den anwesenden Start-ups wertvolle Tipps und schilderte die Fehler des Streits um den Namen Spezi, die der Betrieb gemacht hatte: Das Abschließen eines Vertrags mit einem Festbetrag von 10.000 Mark ohne Befristung. Seine wichtigsten Learnings für die Anwesenden sind: „Bedenke das Ende!“ und „Der Markt ändert sich immer – Aufstehen und weitermachen!“

Diese Start-ups kämpften um die Siegerprämien

Anschließend begann die Vorstellung der Start-ups. Die jeweiligen Präsentatoren hatten jeweils fünf Minuten Zeit, ihr angehendes Unternehmen mitsamt ihren Motivationen und Zielen vorzustellen. Darauf folgten anregende Fragen der dreiköpfigen Jury, bestehend aus Saskia Reuter, Gründerin der aluco GmbH und Gewinnerin von „Schwaben2030“, Dennis Preiter, Präsident der Wirtschaftjunioren Augsburg e.V. sowie Linda Mayr, Vorstandsmitglied des Wirtschaftsregion Augsburg Förderverein e.V. und CEO der Planstack GmbH. Diese Start-ups haben es ins Pitch-Finale geschafft:

Telemetry Deck präsentierte eine App-Analytics-Software, die die Privatsphäre der Nutzer respektiert. Diese innovative Software ermöglicht es App-Entwicklern, durch detaillierte Diagramme und Analysen Antworten auf Fragen wie „Was muss ich tun, damit Nutzer länger verweilen?“ oder „Wie steigere ich meine Reichweite?“ zu finden. Besonders interessant ist, dass Telemetry Deck vor allem Kunden aus den USA hat und Berührungspunkte mit europäischen Datenschutzbestimmungen vermeidet. Einen bemerkenswerten Punkt für die Region Augsburg bildet die Optimierung der swa mobil App durch Telemetry Deck. Die Software ist seit zwei Jahren in der Vollversion verfügbar und sehr bekannt unter App-Entwicklern. Auf die Frage, warum sie sich in Augsburg angesiedelt haben, antworteten die Gründer schlicht: „Wir sind einfach gerne Augsburger.“

WeOn GmbH stellte ihr 4D-Modulbausystem vor, das individuell gestaltbare, moderne Räume aus natürlichen, gesunden Materialien schafft. Die WeOn Holzhybridbauweise steht für Effizienz, Flexibilität und Nachhaltigkeit. Aktuell befindet sich das Unternehmen in der Expansionsphase und sucht nach Partnern. In Augsburg könnte ihr System für Pop-up-Rooms oder langfristige Lösungen eingesetzt werden, um nachhaltiges Leben zu ermöglichen.

Valu Labs präsentierte eine Plattform für nachhaltiges Web3 Community Building, die durch eine gamifizierte Bildungsplattform unterstützt wird. Diese Plattform richtet sich vor allem an Innovatoren innerhalb von Communities. Valu Labs betonte, dass 2,5% einer Community Innovatoren sind und sie genau diese Menschen ausfindig machen wollen. Durch gamifiziertes Lernen werden so die Konzepte und Projekte erklärt. Der Fokus liegt auf B2B, und der Beta-Launch von ValuLabs ist für das vierte Quartal 2024 geplant. Über 400 Millionen Menschen sind potenziell an dieser Plattform interessiert.

Fibclick stellte eine Methode zur Vereinfachung der Planung von Herstellungsprozessen in der Leichtbaubranche vor. Der Fokus liegt zunächst auf der Pultrusionsbranche, doch das Unternehmen sieht ebenso Potenzial für weitere Herstellungsmethoden. Fibclick ist bereits gut mit regionalen Unternehmen vernetzt und sieht großes Potenzial in einem Markt mit einem geschätzten Volumen von 300 Millionen Euro. Sie grenzen sich durch Softwareverbesserungen von der Konkurrenz ab und haben laut eigener Aussage in der Region vorerst keine direkte Konkurrenz.

NKTEK präsentierte eine KI-basierte Lösung zur Gesundheitsüberwachung von Milchkühen. Inspiriert von den hohen Verlusten durch erkrankte Kühe, entwickelte NKTEK einen Gesundheitstracker für Kühe, welcher am Ohr der Tiere angebracht wird. Diese Lösung ist besonders relevant in Regionen mit einer hohen Dichte an Milchkühen. Bereits jetzt gebe es viele Roboter in der Landwirtschaft. Hierbei sieht NKTEK ihre Lösung als wichtige Ergänzung. Die Bauern sollen so nicht nur wirtschaftlich profitieren, sondern können auch sicherstellen, dass es ihren Tieren gut geht.

ModelForge stellte ihre Plattform zur Optimierung chemischer Prozesse durch optimale Versuchsplanung und Unsicherheitsmanagement vor. Das Team besteht aus Wissenschaftlern und Doktoranden, die es sich zum Ziel gesetzt haben, den experimentellen Aufwand der Optimierung chemischer Prozesse um mehr als 50% zu reduzieren und die Markteinführungszeit zu verkürzen. Die Ursprünge von ModelForge liegen an der TU Berlin, wo das Team sich daran machte, eine Lösung für die Optimierung chemischer Abläufe zu finden. Derzeit habe ModelForge einen Entwicklungsvorsprung in ihrer Nische, doch in fünf Jahren könnte es bereits zu spät sein, den Markt zu dominieren.

Gesundhaus i-Tüpferl präsentierte ein modernes, ökologisches Praxishaus für innovative und integrative Familienmedizin. So agieren bereits die osteopathische Praxis der Gründerin mit zwei Therapeuten im Gesundhaus. Die Motivation hinter dem Projekt kommt von einer Rettungssanitäterin mit einer Leidenschaft für Medizin, die jedoch nicht in der Klinik arbeiten wollte. Sie strebt danach, die menschliche Komponente der Medizin zu betonen und verschiedene Praktiken wie Naturheilkunde unter einem Dach zu vereinen. Der Businessplan überzeugte sogar die Bank, und das Projekt erhielt Fördergelder aus einem EU-Topf für ländliche Entwicklungsprojekte. Ziel ist es, eine Gemeinschaft aufzubauen und eine Verbindung zwischen verschiedenen medizinischen Praktiken herzustellen.

Perian stellte eine Plattform vor, die das Cloud-Computing-Management durch automatisierte Anbieterauswahl revolutioniert. Der Mitgründer und CEO des Start-ups Christoph Neumaier bezeichnete das Projekt als „Check24 der Cloudprovider“. Die Plattform verwendet Künstliche Intelligenz, um das perfekte Angebot für Unternehmen zu finden, sodass diese den Überblick und die Kontrolle behalten. Die größte Herausforderung bestehe aktuell in der Rekrutierung vieler qualifizierter Mitarbeiter, was mit hohen Kosten verbunden ist.

Für die Generation Z gilt: „Communication is key“

Nach einer erfrischenden Pause, in der sich die Jury zeitgleich für die Beratung zurückzog, setzte sich das Event spannend fort. Weiter ging es mit einem weiteren Highlight. Der Amazon-Bestsellerautor und Generation Z- Experte Felix Behm hielt einen Vortrag über die Vorurteile gegenüber der Generation Z, die er größtenteils widerlegte und im selben Zug deren Potenzial hervorhob. Er betonte, dass die heutige Jugend keineswegs faul sei, sondern motiviert und vielseitig interessiert. Jedoch stelle die große Auswahl an Möglichkeiten in der Welt und im Berufsleben das mitunter größte Problem für die heranwachsende Altersgruppe dar. Behm stellte das EAB-Modell vor, das Erziehung, äußere Einflüsse und Kommunikation beleuchtet, um die Generationen Z und Alpha zu verstehen. Im Endeffekt komme es in dieser „Generation des Teilens“ vor allem auf die Kommunikation an, die auch in der Arbeitswelt oft vernachlässigt wird. Es sei gerade im Joballtag von immenser Bedeutung, Ziele und Zwischenziele an Mitarbeitende zu kommunizieren.

Ein krönender Abschluss

Im Rahmen des letzten Vortrags unterstrich der Bayrische Digitalminister und Schirmherr der Veranstaltung Dr. Fabian Mehring die Bedeutung von Augsburg für die Digitalisierung Bayerns und betonte zudem die Relevanz des Mittelstands für den innovativen Fortschritt in Augsburg.

 Zum großen Abschluss wurden drei Start-ups bei der Siegerehrung von der Jury und von Dr. Mehring zu den Gewinnern ernannt: Perian belegte den ersten Platz und durfte sich auf eine Prämie über 5000 Euro freuen. NKTEK kam auf den zweiten Platz und erhielt 3000 Euro, und fibclick belegte den dritten Platz mit einem Preisgeld von 2000 Euro.

Der Tag klang mit weiterem Networking und einem reichhaltigen Buffet aus, bei dem die Teilnehmer die Gelegenheit hatten, sich intensiver auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. “Augsburg 20x” hat einmal mehr gezeigt, wie viel Innovationspotenzial in der Region Augsburg steckt. Linda Mayr, Vorstandsmitglied des Wirtschaftsregion Förderverein e.V. beteuerte die Wichtigkeit der Pitch-Veranstaltung. „Ich denke, als Start-up gibt es nie genug Möglichkeiten, sich zu präsentieren und auf eine Bühne zu stellen“. Der Zukunftsregion Augsburg e.V. und die Wirtschaftsjunioren haben so erneut eine Plattform geschaffen, auf der junge Unternehmer ihre Visionen verwirklichen und wertvolle Unterstützung erhalten können.

Quelle: https://www.b4bschwaben.de/b4b-nachrichten/augsburg_artikel,-pitchfinale-augsburg-20x-diese-startups-konnten-ihren-pioniergeist-durchsetzen-_arid,271821.html

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